7. Netzwerktreffen in Dresden

Das 7. Treffen des „Netzwerkes Kopfsache“ stand ganz im Zeichen der rehabilitativen Nachsorge beim Schlaganfall sowie einer persönlichen Erfahrung. Über 60 Gäste folgten unserer Einladung in das St. Marienkrankenhaus, Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie in Dresden. An dieser Stelle nochmals unser herzlicher Dank an die Leitung des Hauses, für die Bereitstellung der Räumlichkeit.

Herr Dr. med. Wolfgang Meister, Chefarzt der Klinik für Neurologie am St. Marienkrankenhaus in Dresden, referierte fachkundig über mögliche Risiken nach einem Schlaganfall. Nachdem das Überleben eines Patienten zunächst gesichert ist, bestehen zusätzliche Risiken im Lebensstil. Fragen der Ernährung, mangelnde Bewegung, Nikotin- oder Alkoholkonsum können sich negativ auf die Rehabilitation eines Schlaganfalles auswirken. (Der Vortrag kann auf Anfrage angefordert werden.)

Passend zu den Nachsorgegedanken schlossen sich die Ausführungen von Nastasja Pfaff und Lisa Frost vom Team der „SOS Care“- Schlaganfall-Nachsorge der Uni Klinik Dresden an. Sie berichteten über die ersten Kontakte mit Schlaganfallpatienten auf Station und dem anschließenden Übergang in die Häuslichkeit. Die Aufklärung über den Schlaganfall gehört ebenso zur alltäglichen Arbeit wie die Kontrolle der Medikamenteneinnahme oder Hilfen bei therapeutischen und ärztlichen Terminen. Leider kann die Teilnahme am SOS-Care Programm aktuell ausschließlich AOK plus Versicherten angeboten werden, welche im Uniklinikum oder einer der kooperierenden Partnerkliniken versorgt werden. Die anschließende lebendige Diskussion zeigte die enorme Bedeutung von Nachsorge bei Schlaganfall, weil Patienten wie Angehörige den psychischen, medizinischen oder pflegerischen Anforderungen oft hilflos ausgeliefert sind.

Die Veranstaltung wurde mit einem persönlichen Bericht von Marina Fraas abgerundet, die von ihrem eigenem Weg zurück ins Leben nach einem Schlaganfall als sehr junge Frau berichtete. Sie hob ihre eigene Resilienz hervor, sich trotz aller Widrigkeiten nicht unterkriegen zu lassen. Nach sehr langen Reha-Aufenthalten hat sie ihr Psychologie-Studium erfolgreich absolviert, und arbeitet u.a. als Psychologin in der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) beim BSVS e.V. in Dresden. Nebenher stemmt sie trotz noch bestehenden körperlichen Einschränkungen, die herzausfordernden Anforderungen einer Ausbildung zur Psychotherapeutin.

Alle Berichte trafen auf ein interessiertes und neugieriges Publikum. In der Pause wurde rege weiter diskutiert und das angebotene Catering genossen. Die Sitzreihen waren bis auf den letzten Platz gefüllt.